Es ist Sommer und endlich kann man warme Sonnenstrahlen im Gesicht genießen. Jemand holt sich sein Medikament in der Apotheke ab, geht noch einen Kaffee trinken und fährt später in seine Dachgeschosswohnung. Das Medikament legt er auf die Fensterbank, damit er es immer im Blick hat und die Anwendung nicht vergisst. Die Temperaturen draußen klettern auf 30°C. Die Sonne scheint ins Fenster und das Medikament erwärmt sich immer weiter.
Ist das unbedenklich?
Leider nicht. In aller Regel sollen Arzneimittel bei Raumtemperatur, also zwischen 15 und 25 °C gelagert werden, manche auch bis 30°C, manche aber auch gekühlt – die Lagerungsbedingungen findet man in der jeweiligen Packungsbeilage.
Arzneimittel müssen korrekt aufbewahrt werden, sonst können sie ihre Wirkung nicht entfalten oder gar schaden. Damit man dieser Gefahr entgeht, empfiehlt es sich Arzneimittel im kühlsten Zimmer der Wohnung (z.B. im Schlafzimmer) in einem Schrank aufzubewahren. Im Auto sollte man das Medikament in keinem Fall liegen lassen, weil es sich an einem sonnigen Tag im Sommer schnell auf 50°C Innentemperatur aufheizen kann. Es ist besser, wenn man die Packung einfach mit sich führt.
In der Pharmakovigilanz gehört die Falschlagerung von Medikamenten zu den Medikationsfehlern. Kommt so etwas vor, wird es bestenfalls von den Betroffenen an das BfArM oder an den pharmazeutischen Unternehmer gemeldet, die dieses Ereignis dann in großen Datenbanken erfassen. So kann sichergestellt werden, dass besonders häufig vorkommende Fehler in Zukunft vermieden werden – bspw. durch explizitere Warnhinweise auf Verpackung oder Beipackzettel.

